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Es ist uns eine große Freude, euch unseren sechsten Mitbewohner, Cami, vorzustellen. Wir haben ihn alle sofort ins Herz geschlossen, auch wenn er sich manchmal ein bisschen albern verhält und uns seine Zunge rausstreckt. Cami hat sich’s in einem kleinen Baum in unserem Vorgarten gemütlich gemacht. Leider spielt er gerne Verstecken mit uns, was es an manchen Tagen schwierig macht, ihn wiederzufinden. Steffen ist besonders angetan von Cami, da er sich als sehr fotogen erwiesen hat. Und Julie beneidet ihn um seine ausgezeichneten Technodance-Skills. Cami, unser kleiner Raver!

18.10.2017

Zu Gast bei Freunden
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Endlich vereint
Cami, unser Hausfreund
Es werde Licht!

Nachdem Anna, Julie und Raphael die ersten Tage in Antsirabe genutzt haben, um den Ort zu erkunden und die ESSVA kennenzulernen, sind wir seit heute vollzählig: Steffen und Maren sind auch endlich da - es kann also so richtig los gehen! Die Frage ist jetzt nur: Gibt es eigentlich ein "Pousse Pousse pour cinq"?

17.10.2017

In der ersten Woche wurde das Abendessen noch schön stilvoll bei Kerzenschein zubereitet. Jetzt haben wir’s aber auch endlich geschafft, elektrisches Licht in unserer Küche zu installieren. Ohne Steffen und Maren hätten wir höchstwahrscheinlich auch die übrigen 83 Tage im Dunkeln gekocht. Woher sollen drei Absolventen der Business School auch so alltägliche, praktische Dinge können?

Steffen hat zwar eine bestens funktionierende Lampe angebracht, die er hier am Straßenrand kaufen konnte. Allerdings entsprach sie scheinbar nicht den madegassischen Umweltnormen... Jedenfalls kam ein kleiner Freund und Helfer vorbei, um sie gleich wieder gegen eine Energiesparlampe auszutauschen. Von seinen Installations-Skills konnten wir uns alle ein bisschen was abschauen. Steffen: Das nächste Mal geht’s auch ohne die Sicherung vorher rauszunehmen. Julie: Wenn du mal wieder für irgendetwas zu klein bist, einfach zwei Stühle übereinanderstellen. Easypeasy!

19.10.2017

Was für ein herrlicher Nachmittag! Wir haben ihn mit viel Gelächter, tollen Gesprächen und leckerem Essen bei Voahangy und Olivier verbracht. Die beiden sind viel auf der Welt herumgekommen und sprechen perfekt Deutsch. Wir haben uns so wohl gefühlt wie bei guten Freunden und sind dankbar für die nette Einladung.

21.10.2017

Unser Fazit nach den ersten Stunden als Gastdozenten: äußerst positiv. Wir geben Französisch-, Englisch- und Deutschunterricht. Neben Sprachkenntnissen wollen wir auch die rhetorischen Fähigkeiten der eher schüchternen Madegassen stärken. Zusätzlich haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Entwicklungs-, Nachhaltigkeits- und Umwelt-Themen im meist locker gestalteten Unterricht zu diskutieren. Eines ist schnell klar geworden: Die jungen Erwachsenen an der ESSVA sind sich ihrer Situation als Hoffnungsträger ihres wunderschönen aber bedrohten Landes durchaus bewusst. Wir freuen uns auf viele weitere Stunden mit wissbegierigen, interessierten und aufgeschlossenen Studenten.

20.10.2017

Erste Unterrichtsstunden
Guitar Hero

Steffen hat auf dem Markt eine Gitarre erstanden. Die Sehnsucht war einfach zu groß geworden. Wir freuen uns auf viele musikalische Ergüsse!

26.10.2017

Hochmotiviert und perfekt vorbereitet standen Maren und Anna heute pünktlich zur ersten Stunde an der Uni. Nur die Stundenten waren leider nicht da. Die hatten mal wieder einen recht spontanen Stundenplanwechsel. Tja, mora mora - so ist das eben. Wir waren trotzdem nicht umsonst so früh aufgestanden. Die Stundenten des Fachs Hotellerie et Restauration hatten ein superleckeres zweites Frühstück vorbereitet.

24.10.2017

Mora Mora an der Uni
Pousse Pousse durch Antsirabe

Unser täglicher Weg zur Uni hält immer einige Überraschungen bereit. Aber seht einfach selbst: Steigt mit uns ins Pousse Pousse und genießt die Fahrt!

27.10.2017

Barfuß on Tour

Ziel unserer scheinbar nie endenden Radtour war der Vulkansee Tritriva. Sechs Stunden durch Reis-, Getreide- und Kartoffelfelder bei sicher 35 Grad. Abgesehen von der postkartenverdächtigen Landschaft war das absolute Highlight unser neuer Freund Pascal. Plötzlich radelte der Junge einfach neben uns her. Uns ist bis heute noch ein Rätsel wohin er ursprünglich wollte. Jedenfalls folgte uns dieses zarte Geschöpf die gesamten 50 Kilometer. Das Bild war unglaublich: Wir, ausgerüstet mit Mountainbikes und Sportbekleidung, und Pascal mit selbst gebasteltem Fahrrad ohne Federung und barfuß! Eine Sache steht fest: Alle Jan Ulrichs dieser Welt könnten einstecken gegen unseren madagassischen Freund. Zurück in Antsirabe, mussten wir Pascal leider wieder abgeben, als ihn eine ziemlich wütende Frau (wir vermuten stark es war seine Mama) aufgegabelt hat. Das gab bestimmt mächtig Ärger... Aber wir glauben, es hat sich gelohnt: Ein unvergesslicher Tag für uns und ganz sicher auch für Pascal.

28.10.2017

Spectacle im Nirgendwo

Heute hatten wir das Glück, an einer der wichtigsten Feierlichkeiten der madegassischen Kultur teilzunehmen. Und wir sind schwer beeindruckt. Als wir nach zwei Stunden Fußmarsch querfeldein unter der gleißenden Sonne endlich am Ort des Geschehens angekommen waren, konnten wir es kaum fassen: Mitten im Nirgendwo hatten sich hunderte Menschen versammelt, um einem „Spectacle“ beizuwohnen. Zwei Folklore-Gruppen traten gegeneinander an mit Musik, Tanz, Akrobatik – und mit Humor! Der Geschichtenerzähler hat offenbar auch einen Witz über uns gemacht, denn plötzlich drehten sich alle Köpfe zu uns um und wir standen für einen Moment selbst im Mittelpunkt. Später haben wir erfahren, dass es ums Heiraten ging – dafür seien Weiße besser geeignet als Madegassen ;-) Wir sind gespannt, ob uns noch Avancen gemacht werden.

30.10.2017

 Unterwegs im Regenwald

Kaum haben wir uns an unser Professorendasein gewöhnt, schon kamen wir in den Genuss von ein paar unterrichtsfreien Tagen. Die haben wir natürlich genutzt, um das Land ein bisschen zu erkunden. Unser Ziel: die wunderschöne Ostküste. Der Weg dorthin führte uns erst mal in den Dschungel zu Makis, Chamäleons, Schlangen und Giraffenkäfern.

Wie das beste Regenwald-Outfit aussieht, haben wir von unserem Guide Teddy gelernt. Das Wichtigste dabei sind definitiv die Schuhe – formschön und praktisch zugleich sollten sie sein, wie man an dem Bild unschwer erkennen kann. Von Teddy haben wir aber auch vieles über die Kultur, Natur und Wirtschaft in Madagaskar erfahren.

Mit einem Guide zu reisen ist in diesem Land mehr als sinnvoll. Allein hätten wir sicher nicht vier Stunden Fahrtzeit für hundert Kilometer eingeplant. Nach den Begegnungen mit Buckelpisten und Straßen, bei denen der Schlaglöcher-Anteil den des Asphalts übersteigt, wissen wir, warum das durchaus realistisch ist. Es wäre auch nicht so einfach gewesen, Hotelys (Garküchen – die Mada-Version von Restaurants) zu finden, die gut und günstig sind. Teddy hat uns außerdem in kleinere Parks geführt, bei denen das Geld von Touristen besser angelegt ist als in den Nationalparks. Wir sind dankbar für die vielen guten Tipps und würden jederzeit wieder so verreisen – Fortsetzung folgt bestimmt.

04.11.2017

Kreative Kids

Während unserer Reise haben wir neue Seiten von Madagaskar gesehen. Nicht nur die Natur hat uns beeindruckt, sondern vor allem auch die Menschen, die oft in einfachsten Verhältnissen leben. Natürlich hat es uns nachdenklich gestimmt, als wir an den zahllosen Holzhütten mit Dächern aus Palmblättern vorbeigefahren sind. Ringsherum war der Regenwald meistens schon abgeholzt oder es qualmten gerade kleine Feuer auf den Hügeln. Die Bewohner in diesen Gegenden brennen die Pflanzen ab, um dort das Gemüse anzubauen, das sie für ihr tägliches Leben brauchen.

Bei einem Ausflug nach Andasibe konnten wir das Dorfleben hautnah miterleben. In der Abenddämmerung versammeln sich alle Kinder auf dem Sportplatz, dem Herzstück des Ortes. Die Eltern unterhalten sich, die Kinder spielen mit allem, was sie haben – sei es ein altes Moskitonetz, das zum Fußball zusammengeschnürt wurde oder ein ausrangiertes Werkzeugteil. Auch wenn es abgedroschen klingt: Das Lächeln dieser Kinder war absolut herzerwärmend und hat bei uns Spuren hinterlassen.

5.11.2017

Kochen für Fortgeschrittene

Kochen in der Fünfer-WG – das ist nicht immer einfach. Wir staunen jedes Mal wieder, wie schnell ein scheinbar großer Essensvorrat bei so vielen hungrigen Mitessern verschwindet. Frisches kaufen wir auf dem Markt oder ganz einfach am Straßenrand. Hier bekommt man für 1000 Ariary (rund 30 Cent) ein ganzes Kilo Gemüse. Entsprechend häufig gibt es bei uns Gemüse-Suppe. Wenn wir ganz ehrlich sind, leben wir kulinarisch aber nicht wirklich wie echte Madegassen. Im Gegensatz zur Mehrheit der Bevölkerung hier können wir uns regelmäßig einen Einkauf im Supermarkt leisten – und da gönnen wir uns auch viele importierte Produkte, die wir aus Deutschland und Frankreich kennen. Trotzdem probieren wir natürlich gerne alles Neue und Lokale aus. Bisheriger Favorit ist das typisch madegassische Frühstück: Varamnanana! Eine Reissuppe mit Grünzeug („Brèdes“), gebratenem Zebu-Fleisch und Omelette. Und natürlich gewürzt mit einer ordentlichen Portion Sacai, der Mada-Version von Chilipaste. Ganz wichtig: Dieses nahrhafte und salzige Gericht ist ausschließlich als Frühstück vorgesehen. Fragt man zu einer anderen Tageszeit danach, kann man sich sicher sein, dass die Leute einen für verrückt erklären. Zum Glück haben wir uns von einem Freund hier zeigen lassen, wie Varamnanana gemacht wird und sind jetzt flexibel ;-)

16.11.2017

Varrrramnanananananaaa!

Varamnanana ist nicht nur ein wunderbar klangvolles Wort, es schmeckt auch hervorragend und ist eine super Grundlage für den Tag. Und so wird's gemacht: Frisches Zebu-Fleisch mit Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer anbraten und salzen. Wenn kein Zebu zur Hand ist, geht es sicher auch mit Rind. Brèdes (oder alternativ europäisches Grünzeug wie Mangold) in feine Streifen schneiden und zum Fleisch dazugeben. Parallel Reis in Boullion kochen und zwar im Verhältnis 3:1, damit das Wasser nicht ganz verkocht und eine Suppe entsteht. Anschließend alles vermischen und mit Sacai (oder Chili) schärfen. Masotoa/Bon appétit!

17.11.2017

Das Paradies, oder?

Rückblick auf ein Reiseerlebnis: Wenige Minuten Fahrt mit einer Pirogue (einem etwas wackeligen Holzkahn) liegen zwischen der Südspitze der Insel Sainte Marie und der kleinen Schwesterinsel Ile aux Nattes. Dort erwarten uns tropisches Klima, weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser und Kokospalmen soweit das Auge reicht. Was ein Paradies, denken wir uns, und genießen den relaxten Strandtag. Der Weg zurück zur Anlegestelle der Pirogue führt quer durch die Inselmitte, vorbei an kleinen Bambushütten, Feuerstellen und an Menschen, die am Wegrand sitzen. Wir werden nachdenklich. Keine Elektrizität, kein Internet. Eine Schule gibt es zwar, an Lehrern fehlt es jedoch schon seit Längerem, wie wir erfahren. Können die Inselbewohner lesen und schreiben? Womit beschäftigen sie sich in ihrer Freizeit? Für uns entertainmentverwöhnte Vazahas ist das schwer vorstellbar. Auf dem Weg zum Supermarkt hören wir Musik, auf dem Klo lesen wir eine Zeitschrift, die lange Autofahrt überbrücken wir mit einem spannenden Hörbuch, alle paar Minuten blicken wir auf unser Smartphone. Langeweile kommt da eigentlich nie auf. Langeweile ist für uns ein unbequemer Zustand in dem wir das Gefühl haben unsere kostbare Zeit durch „Nichtstun“ zu verschwenden. Wie viele gute Ideen bleiben durch konstante Ablenkung aus? Wann kommt es mal vor, dass man sich lediglich mit seinen Gedanken beschäftigt ohne dabei gelangweilt zu sein? Und wie denken wohl die Bewohner der Ile aux Nattes über diese Dinge?

21.11.2017

Spielzeit

Inzwischen ist die Regenzeit so richtig angekommen in Antsirabe. Spätestens ab 16 Uhr öffnet der Himmel seine Schleusen und das oft so stark, dass sich die Straßen in regelrechte Bäche verwandeln. Was also tun in dieser Zeit? Wir vertreiben sie uns am liebsten mit Spielen. Das passt gut hierher, denn auch die Madegassen lieben es zu spielen. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist Pétanque (Boule). Die Nation ist sogar amtierender Weltmeister in dieser Sportart. Von unserem Balkon aus können wir die Pétanque-Künste unserer Nachbarn täglich aus der Vogelperspektive bestaunen. Maren durfte heute mal mitmachen – allerdings mit mäßigem Erfolg, wie zu erwarten war. Ebenfalls sehr populär ist Basketball – und das obwohl die Madegassen nicht gerade für ihre Körpergröße berühmt sind. Ganz zur Freude von Raph finden sich hier an jeder zweiten Ecke ein Korb und willige Mitspieler. Auch die ESSVA-Studenten nutzen selbst die heißesten Mittagspausen, um ein paar Körbe zu werfen. Fußball mögen sie hier natürlich auch, am liebsten aber in Form von Tischkicker. Und dafür braucht es noch nicht mal eine Kneipe, wie wir gelernt haben: Die Tische stehen meistens im Freien am Wegrand. Die Königsdisziplin der Spiele in Madagaskar ist aber ohne Frage Billard. Zum Glück gibt es in unserer Lieblings-Bar um die Ecke gleich drei entsprechende Tische. Und da wir das Vatolahy quasi als zweites Wohnzimmer nutzen, steigern wir stetig unsere Billard-Fertigkeiten.

21.11.2017

Geschafft!

Heute konnten wir den wichtigsten Punkt auf unserer To-Do-Liste abhaken: Die Verteilung der Stipendien von Zukunft Madagaskar steht jetzt fest. In den letzten Wochen haben wir jeden einzelnen Antrag der Studenten geprüft und mit einigen von ihnen Gespräche geführt. Zusammen mit den Leitern aller Studiengänge an der ESSVA haben wir beschlossen, wie die Spendengelder aufgeteilt werden. Wir hoffen, dass wir damit allen Stipendiaten ermöglichen, ihr Studium tatsächlich abzuschließen.

29.11.2017

Großer Tag...

... für uns, aber vor allem für die Stipendiaten von Zukunft Madagaskar. Sie haben heute die offiziellen Zertifikate über ihre Förderungssumme von uns erhalten. Wir durften in viele dankbare Gesichter blicken und hatten den Eindruck, dass manche mindestens so aufgeregt waren wie bei einer Zeugnisausgabe. Kein Wunder, denn für die Studenten geht es um nichts Geringeres als ihre Zukunft. Dank der Spenden aus Deutschland können sie trotz finanzieller Sorgen weiter studieren und so auf ein besseres Leben hinarbeiten.

06.12.2017

Landluft

Unser Nachbar Odie hat uns eingeladen, mit ihm seine Eltern zu besuchen. Es geht hundert holprige Kilometer Richtung Westen ins Landesinnere. Kaum zwei Stunden später schnuppern wir Landluft. Odies Eltern sind Bauern. Sie haben ein paar Mangobäume und bauen etwas Gemüse und Reis an. Nicht viel, und doch ist es klar für sie, dass wir zum Mittagessen eingeladen sind und eine Tüte voll Mangos mitnehmen dürfen. So gestärkt machen wir einen Spaziergang. Das Dorf in der Nähe von Mandoto besteht aus einer langen staubigen Straße mit Häusern links und rechts. Kein Strom, Wasser aus dem Dorfbrunnen, zwei Kirchen und zwei Schulen. Wir Vazahas sind eine riesige Attraktion und werden sofort umringt von Kindern und Erwachsenen. Eine Lehrerin will uns ihre Schule zeigen. Es geht einige Minuten querfeldein, dann stehen wir mittendrin: ein schlichter Raum mit Bänken, Tischen und einer Tafel. Das Haus ist der ganze Stolz der Rektorin, die ihr Herzblut in den Aufbau dieser Schule steckt. Wir erfahren, dass es hier eigentlich an allem fehlt, was man zum Lernen braucht. Zurück in Antsirabe besorgen wir Schulbücher, Stifte, Hefte und anderes Lernmaterial und lassen es dieser Schule zukommen. Vermutlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Kurz nach unserem Besuch hat ein Sturm das Dach des Schulhauses abgedeckt.

07.12.2017

Das Schoko-Experiment

Was passiert wenn Schokolade und Cornflakes zu einer Einheit verschmelzen? Wir haben es ausprobiert, zusammen mit den Kindern vom Centre Alabri. In dieser Einrichtung wohnen rund 50 Kinder aus ländlichen Gegenden, die so die Schulen in der Regionshauptstadt Mianiarivo besuchen können. Zusätzlich bekommen an Schultagen rund 200 Kinder hier ein gutes Mittagessen und können sich ansonsten aufs Lernen konzentrieren. Stefan Büschelberger aus Kirchheim unter Teck lebt schon seit 13 Jahren in Madagaskar und leitet das Zentrum. Finanziert wird das Projekt durch Spenden des deutschen Vereins Ny Hary. Wir sind schwer beeindruckt von Stefans Arbeit. Das Centre ist ein richtiger Wohlfühlort, an dem die Kinder unbeschwert lernen und spielen können. Zusammen mit den Betreuern machen sie ihre Hausaufgaben, bekommen zusätzliche Kurse für die Abiprüfungen, trommeln, tanzen, basteln, ... Die Kids im Collège-Alter (ab 10 Jahren) kamen uns außergewöhnlich selbstständig vor: Wäsche waschen, Geschirr spülen, Zimmer aufräumen – das alles erledigen sie ganz selbstverständlich. So blieb genug Zeit für unser Experiment: Die Knusper-Schoko-Berge waren ganz einfach zu machen und haben den Geschmackstest eindeutig bestanden.

13.12.2017

König Fußball

Ist es nicht schön, dass Jungs doch überall auf der Welt gleich sind, wenn es um die eine Sache geht? Ein Ball, zwei Tore und schon gibt es kein Halten mehr. Die Fußsohlen der Vazahas hatten zwar ein bisschen unter den Bedingungen des Platzes im Centre Alabri zu leiden, aber der Spaß war es wert!

14.12.2017

Rekord!

Seit gestern wissen wir, dass man in unserer Küche auch für 12 Personen kochen kann. Ok, zugegeben, zwei davon waren unter zwei Jahren und haben keinen eigenen Stuhl gebraucht. Trotzdem war das gemütliche Abendessen mit Nachbarn und Freunden Rekord für uns und unser Wohnzimmer.

14.12.2017

Rezept gegen Heimweh

Damit keine Sehnsucht aufkommt, hat Steffen uns ein Stück schwäbische Heimat serviert: feinste handg’schabte Kässpätzle mit Röstzwiebeln und Salat. Lecker!

15.12.2017

La Boum – die Fete

Unsere Weihnachtsparty mit allen unseren Klassen war ein riesen Erfolg – dank perfekter Arbeitsteilung: Julie, Anna und Raphs Freundin Mina, die gerade zu Besuch ist, standen sagenhafte sechs Stunden in der ESSVA-Küche – oder besser gesagt in der Weihnachtsbäckerei. Zusammen mit den Hôtellerie-Studenten haben sie deutsche Plätzchen, madegassische Süßigkeiten und leckere Häppchen gezaubert. Maren, Steffen und Raph haben dem Raum mit selbstgebastelter Deko aus Recyclingmaterial die richtige Atmosphäre verpasst. Und die tanzwütigen Studenten haben schließlich alles in einen großen Dancefloor verwandelt. Natürlich gab es auch das, was bei keiner Mada-Party fehlen darf: Karaoke! Wir blicken neidisch auf die Gesangskünste unserer Freunde, die uns inzwischen sehr ans Herz gewachsen sind. Der Abschied fiel uns daher nicht ganz leicht und bei unseren Studenten flossen sogar ein paar Tränchen. Für nächste Woche stehen nur noch Examen auf dem Plan. Mal sehen, ob sie uns trotzdem in guter Erinnerung behalten ;-)

16.12.2017

Polizeibesuch: check

„Madame Julie“ hat neulich ein ganz besonderes Abenteuer erlebt. Sie durfte die Polizeistation von Antsirabe von innen sehen. Ihr Verbrechen: Man wird es kaum glauben, aber sie hat es tatsächlich gewagt nachts OHNE Fahrradlicht zu fahren. Die Ordnungshüter kannten keine Gnade und so wurde ihr das Rad an Ort und Stelle abgenommen. Zur Belustigung der gesamten Polizeicrew durfte sie es am nächsten Tag abholen und ihre Strafe bezahlen. Der Reaktion der Beamten zufolge, sehen sie wohl nicht jeden Tag eine Vazaha auf der Arbeit.

19.12.2017

Bye bye rain...

…hello sunshine! Wir sagen der Regenzeit Adieu und begeben uns in wärmere Gefilde. Auf in den wilden Süden von Madagaskar. Beach, Berge und Baobabs erwarten uns und wir können es kaum erwarten. Zum Abschied gibt's die besten Regenmomente im Video.

20.12.2017

Süßer Abschied

Nach der Reise ist vor der Reise. Kaum sind wir zurück in Antsirabe, müssen zumindest Anna, Julie und Raphael schon wieder packen. Diesmal aber leider für den langen Heimweg. Eine Sache, die sie garantiert schon bald vermissen werden, ist die große Auswahl an frischen Früchten. Schon auf unserer ersten Reise haben wir neue Entdeckungen gemacht, wie zu Beispiel das Trio Coeur de Boeuf, Corossol und Pomme Cannelle: außen grün, innen weiß und überaus süß. Hier haben wir auch zum ersten Mal Kakao-Frucht probiert. Unser Fazit: ungewöhnlich aber lecker. Im Gegensatz zur Cola-Frucht. Die finden wir einfach nur ungewöhnlich ;-) Seit November, dem Start der Saison, sind wir außerdem den frischen Litschis verfallen – auch diejenigen, die die rosa Bällchen „eigentlich“ nicht mögen. Die weltbesten Ananas gibt es definitiv unweit von Antsirabe, an der Straße Richtung Antananarivo; die besten Mangos in Ambalavao. Wir sind überrascht, wie viele verschiedene Mangosorten es gibt – und wir lieben sie alle. Am meisten fehlen werden uns wohl aber die kleinen Bananen, die einfach so herrlich bananig schmecken.

06.01.2018

Pousse-Pousse-Hauptstadt

Die Straßen und all ihre Schlaglöcher kennen sie wie ihre Westentasche: Gekonnt manövrieren die Pousse-Pousse-Fahrer ihre Rad-oder Zieh-Rikschas durch die Stadt. Beladen mit Fahrgästen, Möbeln, lebenden oder geschlachteten Schweinen - sie sind vielseitig einsetzbar. Über 3.000 davon sind wohl allein in Antsirabe registriert. Geht man hier ein Stück zu Fuß, wird man alle paar Meter von einem Fahrer aufgefordert, einzusteigen. Anfangs waren wir noch etwas gehemmt, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Es ist doch ein komisches Gefühl, mithilfe der Muskelkraft eines anderen Menschen befördert zu werden. Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt und sind oft sehr froh über die bequeme, schnelle und günstige Möglichkeit von A nach B zu kommen oder Einkäufe nach Hause zu transportieren. Eine fünf- bis zehnminütige Fahrt kostet umgerechnet rund 30 Cent. Und während in manchen globalen Großstädten wie Shanghai oder sogar in Reutlingen ;-) der öffentliche Personenverkehr seine Tore und Türen abends schließt, bestimmen die Pousse-Pousse 24/7 das Straßenbild von Antsirabe und sind jederzeit zu einer Fahrt bereit. Kein Wunder, dass sie unseren Blog-Namen inspiriert haben.

07.01.2018

Next Generation

Die Examen sind korrigiert und zurückgegeben – unser Bildungsauftrag hier im Land ist erst mal abgeschlossen. Wir sind aber gespannt, wie sich die Kooperation in den in den nächsten Monaten entwickelt, die wir mit zwei Gymnasien in Antsirabe gestartet haben. Die Idee: Die Lehrer sprechen eine Empfehlung für besonders ambitionierte Schüler aus, die sich ein Studium an der ESSVA nicht leisten könnten. Diese ausgewählten Kandidaten möchten wir künftig gerne mit einer Stipendiumszusage dazu ermuntern, sich an der Hochschule einzuschreiben. Ob die grinsenden Mädels auf dem Schulhof wohl zukünftige Studentinnen sind?

08.01.2018

Hindernisparcours

Vor einigen Wochen hatten wir die Rektorin einer kleinen Dorfschule kennengelernt. Dank unserer wunderbaren Freunde und Familien konnten wir die Mittel auftreiben, die für eine Reparatur des zerstörten Schuldachs nötig sind. Dafür sind nicht nur wir sehr dankbar: Steffen und Maren konnten die Spenden persönlich überbringen und wurden von den Kindern und Lehrern überschwänglich empfangen. Der Weg ins Landesinnere war aber alles andere als leicht. Der Zyklon, der letzte Woche für stürmische und regnerische Tage gesorgt hatte, hat zwei Brücken auf dieser Strecke weggespült. Die findigen Madegassen haben natürlich einen Weg gefunden, mit diesen „kleinen Hindernissen" umzugehen.

11.01.2018

Was bleibt

Schön, dass wir auch etwas hier hinterlassen können – und nicht nur unsere Klamotten, die wir zum großen Teil an Menschen verteilt haben, die auf der Straße leben. Eine Sache, die unseren Aufenthalt voraussichtlich überdauern wird, ist der Kompostbehälter, den Raphael mit viel Bambus, Liebe und Schweiß im Garten unserer Haus- und Hofgemeinschaft gebaut hat. Er wird ganz offensichtlich gut angenommen. Wir waren ziemlich schockiert, als wir nach unseren ersten Wochen hier entdeckt hatten, wo unser Müll landet: Plastik, Metall, Rest- und Biomüll werden einfach in die Landschaft gekippt und von Zeit zu Zeit verbrannt. Dabei kann man den Leuten keinen Vorwurf machen – eine organisierte Müllentsorgung gibt es hier schlichtweg nicht. Da ist es immerhin ein kleiner Fortschritt, dass in unserer Anlage der wertvolle Biomüll jetzt zu Dünger fürs Gemüsebeet umgewandelt wird.

12.01.2018

Veloma

Mit Steffen und Maren packen jetzt auch die letzten beiden aus unserem Team die Rucksäcke. Der Abschied fällt uns nicht leicht. Wir haben in den vergangenen drei Monaten Freundschaften geschlossen und dieses Land und seine Leute kennen und lieben gelernt. Der Schlüssel, um mit ihnen in Kontakt zu kommen, ist natürlich die Sprache. Das Französisch-Niveau ist oft sehr schlecht und so hat es uns sehr geholfen, ein paar Brocken Malagasy aufzuschnappen. Außerdem ist es bei Verhandlungen über den Gemüsepreis überaus hilfreich, wenn man „Arivo Ariary“ (Tausend Ariary) überzeugend vortragen kann. Unsere sprachlichen Bemühungen wurden in der Regel mit einem breiten Lächeln beantwortet.

Hier ein kleiner Einblick in das Vokabular, das wir uns aneignen konnten. Achtung: „o“ wird stets wie „u“ gesprochen und das „r“ wird mit der Zunge gerollt.

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Salama – Hallo

Manahoana – Guten Morgen

Salama tsara? – Wie geht’s?

Tsara be! – Sehr gut!

Misaotra – Danke

Tsisy fisaorana – Gern geschehen

Mafana be – Sehr heiß

Mazotoa! – Guten Appetit!

Inona ny vaovao? – Gibt es Neuigkeiten?

Tsy misy vaovao. – Nein, keine Neuigkeiten.

Namako – Mein Freund

Mora mora – Langsam, langsam 

Veloma! – Tschüss!

13.01.2018

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